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Freiburger Historiker auf den Spuren Pergamons

Die Teilnahme an einer wissenschaftlichen Exkursion gehört in der Geschichtswissenschaft zu den Zulassungsvoraussetzungen des Examens. Alumni Freiburg e.V. erleichterte durch finanzielle Unterstützung für ein Dutzend Studierende die notwendige Teilnahme am Exkursionsseminar „Ara marmorea magna – Pergamon und die Attaliden“ am Seminar für Alte Geschichte.

01 01 exkursion unterartikel alte geschichte.jpgDie Exkursionsteilnehmer in Berlin.

Das Programm des Seminars umfasste eine wissenschaftliche Exkursion vom 6. bis 8. Juli nach Berlin, in dessen Zentrum der Besuch des Pergamonmuseums stand, und zwei vorbereitende Blocksitzungen zum Einstieg in die wissenschaftliche Diskussion um das antike Reich Pergamon. Das Pergamonmuseum in Berlin beherbergt den monumentalen Pergamonaltar, dessen weltberühmte Friese zum Kennzeichen einer Epoche wurden. Für die der Exkursion vorausgehenden Seminarsitzungen bereiteten alle Teilnehmer Referate zur Epoche des Hellenismus und zur Geschichte der Herrscherdynastie der Attaliden vor. Die angehenden Historiker bezogen auch eine archäologische Perspektive in die Betrachtung des Pergamonaltars mit ein und warfen einen Blick auf die politische Diskussion um die Entwendung antiker Kunstschätze aus anderen Staaten. Auf diese Weise erarbeiteten sich die Studierenden einen Wissensgrundstock, den sie während der Exkursion durch die wissenschaftlichen Führungen ausbauten. Organisiert und didaktisch strukturiert wurde das Seminar von Florian Hellberg, Dozent am Seminar für Alte Geschichte der Freiburger Universität.

Der zweite Exkursionstag war allein der Antike vorbehalten. Am Morgen besichtigten die Freiburger Studierenden die Sonderausstellung „Pergamon. Panorama der antiken Metropole“, die eine imposante Visualisierung der antiken Stadt bietet. Es handelt sich um ein rekonstruiertes Panorama des antiken Pergamons, das in einer Rotunde vor dem Pergamonmuseum präsentiert wird. Der bekannte Künstler Yadegar Asisi und sein Team, deren Panorama des antiken Roms bereits 2005 ein Publikumsmagnet war, hatten die Rekonstruktion geschaffen. Im Pergamonmuseum stand die Gruppe nun vor dem Hauptziel ihrer Reise. Sie war beindruckt vom antiken Pergamonaltar, dessen Friese der Außenfassade den Kampf der Götter gegen die Giganten in einem faszinierenden Bildprogramm darstellen. Im Inneren des Tempels stellen Friese den Mythos des Telephos dar, der für die Dynastie der Attaliden, den Herrschern Pergamons, identitätsstiftend war. Darüber hinaus präsentiert das Museum antike Höhepunkte wie das Stadttor von Milet und die Prachtstraße von Babylon.

Am Nachmittag erhielten die Exkursionsteilnehmer eine Führung durch das Münzkabinett des Bode-Museums und gewannen Einblicke in die Wissenschaft der antiken Numismatik. Danach folgte der Besuch des Alten Museums, welches die Antikensammlung beherbergt. Zu einem Berlinbesuch gehört ein Blick auf die weltberühmte ägyptische Büste der Nofretete, sodass die Teilnehmer auch das Neue Museum besichtigten.

Am ersten und dritten Exkursionstag - verkürzt durch An- und Abreise – setzten sich die Freiburger Studierenden vor Ort mit der deutschen Geschichte auseinander. Am ersten Tag besuchte die Gruppe die vom Deutschen Bundestag finanzierte Dauerausstellung „Wege – Irrwege –Umwege. Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“ im Deutschen Dom. Der dritte Exkursionstag wurde für einen Rundgang durch das politische Berlin genutzt. Die Freiburger Studierenden widmeten sich auch der dunklen Vergangenheit der deutschen Geschichte, indem sie die Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas und das Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ besuchten, an der auch der Freiburger Historiker Ulrich Herbert mitgewirkt hat.

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