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Master für Mediziner: Der Studiengang Physikalisch-Technische Medizin

Seit vergangenem Wintersemester ist der Online-Masterstudiengang „Physikalisch-Technische Medizin“ fester Bestandteil im Studienangebot der Universität Freiburg. Damit besteht für approbierte Mediziner eine neue Online-Weiterbildungsmöglichkeit an der Freiburger Universität. Sie ist die einzige Universität in der Bundesrepublik, die für Ärzte und Ärztinnen solch eine Weiterqualifizierung überhaupt anbietet.

Rasante Entwicklung der Medizintechnik

Professor Dr. Josef Guttmann, Dozent und Leiter der Arbeitsgruppe Atemphysiologie im Bereich der experimentellen Anästhesie im Universitätsklinikum Freiburg, beschreibt im Gespräch mit dem Alumni-Newsletter den Masterstudiengang wie folgt: „Es gibt die Beobachtung, dass die Entwicklung der Medizintechnik in den letzten Jahrzehnten rasant vorangeschritten ist. Mit dieser Entwicklung lässt sich gleichzeitig feststellen, dass das Potenzial der Ärzte auf dem Gebiet der Medizintechnik und der Medizinphysik noch besser ausgeschöpft werden kann.“ Professor Guttmann hat den Eindruck, dass sich diese Schere zwischen technischer Entwicklung und dem Wissen immer weiter öffnet.
 
Er nennt ein Beispiel: „Da wir uns intensiv wissenschaftlich mit mechanischer Beatmung beschäftigen, kennen wir heute eine ganze Reihe Beatmungsmodalitäten, die am Beatmungsgerät einstellbar sind, die aber in der Intensivstation einer klassischen Klinik nicht zur Anwendung kommen, weil der Arzt sie nicht kennt und mit den Modalitäten nicht vertraut ist.“ Es gibt demnach einen Unterschied, zwischen dem was die Technik kann und was der Arzt anwenden kann. Hier setzt der Master-Studiengang Physikalisch-Technische Medizin (PTM) gezielt an, indem er Ärztinnen und Ärzten, die bereits im Berufsleben stehen, eine berufsbegleitende Weiterqualifikation ermöglicht.
 

Tele-Tutoren: Betreuungsintensive Wissensvermittlung via Computer

2-2 master für mediziner
Weiterbildung am heimischen PC leicht gemacht.
Damit der Studierende ideale Voraussetzungen für die berufsbegleitende Weiterbildung hat, kann er 80 bis 90 Prozent seines Lehrstoffs über seinen eigenen PC abrufen. Damit sind theoretische Grundlagen, aber auch praktische Beispiele aus der Klinik gemeint, die über die moderne Animationstechnik gezeigt werden. Zudem gibt es per Video aufgezeichnete Demonstrationen der allerneuesten Gerätschaften. Der Vorteil liegt dabei klar auf der Hand, wenn der Studierende sich den Lehrfilm x-mal auf seinem PC anschauen kann. Ein Teil des E-Learnings besteht aus gesprochenem Text zu Folien.
 
Das Online-Studieren macht es möglich, dass die Studierenden vom Hörsaal unabhängig sind und am heimischen PC studieren können. Doch ganz alleine sind die Studierenden in der Lernphase nicht. „Durch wöchentlich stattfindende Online-Meetings und virtuelle Klassenzimmer, beugen wir der Vereinsamung vor dem PC vor“, berichtet die Studiengangskoordinatorin, Dr. Sabine Richter, von den bisher gesammelten Erfahrungen. Auch hier punktet der Online-Studiengang mit einer Besonderheit: jedem Studierenden wird ein Tele-Tutor zur Seite gestellt.
 
Tele-Tutoren sind in zweifacher Weise qualifiziert, da sie fachlich und didaktisch professionell ausgebildet sind. Sie haben die Möglichkeit, beispielsweise in den elektrotechnischen Grundlagen eine Schaltung zu kommentieren. Wenn etwa der Tele-Tutor auf einem elektronischen Tablett zeichnet, können die Studierenden sehen, wie sich die Zeichnung entwickelt.
 

Aufbau des Studiums

Der Studiengang ist so aufgebaut, dass dieser in zweieinhalb Jahren absolviert werden kann. Während das erste Jahr der Grundlagenausbildung vorbehalten ist, widmet sich das Hauptstudium dem klinischen Vertiefungsteil.
So beinhaltet das Grundstudium die Vermittlung der Grundlagen in Mechanik, Elektrotechnik, in Datenverarbeitungstechnik und in der Biosignal-Verarbeitung. Zudem werden alle grundlegenden Fragen der Medizintechnik, Medizinphysik und der Strahlenphysik vertieft. Laut Professor Guttmann wird größter Wert darauf gelegt, dass alle Unterrichtseinheiten stets einen guten und engen Bezug zur Medizin haben. Zudem erhalten die Teilnehmer weitere Kenntnisse über die rechtliche Variante der Betriebsunterhaltung von medizintechnischen Geräten.
Neigt sich das erste Studienjahr des Masterstudiengangs dem Ende, schließt dieses mit einer Präsenzphase ab. Dabei kommen alle Studierenden zu einem einwöchigen Praktikum im Medizintechnischen Labor zusammen, um diverse Aufgaben zu lösen. Im Anschluss daran folgen die Abschlussklausuren des jeweiligen Studienabschnittes.
 
Im Hauptstudium ist ein klinischer Vertiefungsteil vorgesehen. Da können Module gewählt werden, wovon mindestens eines dem medizinischen Fachgebiet des Studierenden entsprechen soll. Beispielsweise wird von einem Anästhesisten erwartet, dass dieser das klinische Vertiefungsmodul Gerätetechnik in Anästhesie- und Intensivmedizin belegt.
 
 

Masterarbeit als Attraktivitätsmerkmal für Arbeitgeber

Das Hauptstudium führt nahtlos über zu der Master-Abschlussarbeit, die typischerweise am Arbeitsort des Arztes, der Ärztin möglich ist. Die Idee der berufsbegleitenden Studierbarkeit wird somit nicht unterbrochen.
 
Da in der Abschlussarbeit ein medizintechnisches Problem der Klinik oder der Abteilung vom Absolventen vor Ort gelöst wird, profitiert auch der Arbeitgeber von der wissenschaftlichen Untersuchung. Ein herausragendes Attraktivitätsmerkmal für den Klinikbetreiber, wie Professor Gutmann findet. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Masterarbeit wird der akademische Grad „Master of Science“ (MSc.) verliehen.
 

Erste Erfahrungswerte

Die ersten Studierenden des Online-Masterstudiengangs PTM sind größtenteils junge Krankenhausärzte, bzw. Krankenhausärztinnen und kommen aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen sowie aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Laut Professor Guttmann bilden die Anästhesisten dabei den Löwenanteil. Weiter lassen sich Nephrologen, Pneumologen und auch ein Allgemein-Chirurg unter den Studierenden finden.
 
„Wir verzeichnen gute Ergebnisse“, resümiert Dr. Richter, „beispielsweise sind wir von einem wöchentlichen Arbeitsaufwand von rund zehn Stunden ausgegangen. Im Schnitt lag die Arbeitsbelastung zwischen sieben und acht Stunden“.
 
Der Studiengang ist akkreditiert. Das heißt - um im Jargon der Mediziner zu bleiben - der Studiengang wurde auf Herz und Nieren geprüft, inwieweit die Arbeitsbelastung von den Studierenden berufsbegleitend geleistet werden kann.
 
 

Adressaten

Nicht nur die Mediziner, die in Kliniken von kommunalen oder privaten Trägern beschäftigt sind, dürften sich von diesem Studiengang angesprochen fühlen. Auch niedergelassene Ärzte werden über Praxisgemeinschaften, Praxiskliniken oder über die so genannten medizinischen Versorgungszentren (MVZ) mit den neuesten Entwicklungen von medizintechnischen Apparaten konfrontiert. Somit dürfte gerade für diese Personengruppen der neue Masterstudiengang von höchstem Interesse sein.
 
 

Kosten/ Förderungsmöglichkeiten

Die Kosten für den gesamten Masterstudiengang „Physikalisch-Technische Medizin“ liegen bei rund 10.000 Euro. Da von diesem neuartigen Studiengang über die vermittelten Kenntnisse der ärztlichen Mitarbeiter aber gerade medizinische Zentren profitieren, überwiegt der Gewinn eindeutig die Kosten der Bildungsmaßnahme.
Der Studiengang kann steuerlich geltend gemacht werden. Inzwischen hat auch die Industrie den Vorteil dieser Qualifizierungsmaßnahme erkannt und fördert vereinzelt Studienplätze oder verleiht beispielsweise Preise für die beste Masterarbeit.
 

Weiterführende Informationen

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