…um das Leiseste und Zarteste
„Die Erdbeeren von Antons Mutter“: Novelle von Katharina Hacker – die unkonventionelle Schilderung einer Generation
Die Atmosphäre zeichnet sich durch ihren Facettenreichtum und durch ein wohl komponiertes Zusammenspiel der einzelnen Bilder aus. Das Bild der Eltern Antons, die neben sich zu stehen scheinen - besonders die Mutter, die unter Demenz leidet – und das Bild der Gruppe der Vierzigjährigen, zu der er und Lydia gehören, die Leere und mangelnde Erfüllung in ihrem Leben spüren, setzt die Autorin in ein antagonistisches Verhältnis. Darüber schwebt das mystisch aufgeladene Bild der Erdbeeren im Garten der Mutter, das wie die Symbolhaftigkeit eines Stilllebens die Geschehnisse um Werden und Vergehen, Lust und Liebe, Angst und Trägheit begleitet. Über einen literarischen Weg ist es Katharina Hacker gelungen unkonventionell und kunstvoll eine Generation mit ihren Schwierigkeiten zu schildern.
Katharina Hacker: Die Erdbeeren von Antons Mutter, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2010, 175 Seiten für 17,95 €.