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Die Universitätsbibliothek stellt für Alumni „Open-Access“ vor

Viele ehemalige Studierende der Universität Freiburg kennen das Problem: Wer hier studiert hat, war an der Universität Freiburg eine optimale Versorgung im wissenschaftlichen Bereich gewohnt. Im Beruf angekommen sind die ehemaligen Studierenden plötzlich von der Informationsversorgung ihrer exzellenten Universität Freiburg abgeschnitten. In solchen Fällen erhält die Universitätsbibliothek (UB) laut Auskunft ihrer Direktorin, Dr. Antje Kellersohn, oft Anfragen von ehemaligen Angehörigen der Universität, an den wissenschaftlichen Informationen partizipieren zu können. Hier setzt „Open-Access“ gezielt an: Denn der wissenschaftliche Beitrag kommt direkt ins Internet und ist damit frei zugänglich für Leser auf der ganzen Welt.

Wie funktioniert Open-Access?

Open-Access ist ein Weg, um wissenschaftliche Publikationen weltweit und ohne Barrieren der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Im klassischen Verfahren publiziert man in einem Buch oder in einer wissenschaftlichen Zeitschrift. Die Zeitschriften oder das Buch müssen gekauft oder subskribiert werden, um sie zu nutzen. Anders dagegen bei Open-Access: Hier kommen die zu veröffentlichenden Texte in der Regel vom Tage ihrer Publikation in das Internet, und zwar frei zugänglich und kostenfrei für den Leser.
 
Über open-access können alumni die freiburger universitätsbibliothek online weiter nutzen.
Über Open-access können Alumni die Freiburger Universitätsbibliothek online weiter nutzen.
Als Nutzer werden diejenigen verstanden, die wissenschaftliche Publikationen zu irgendeinem Zwecke lesen müssen: Studierende oder Forscher, aber auch alle ehemaligen Studierenden.
„Gerade für die Ehemaligen ist Open-Access ein immenser Zugewinn. Denn sie können die konventionellen, das heißt lizenzierten Publikationen, insbesondere in elektronischer Form, die wir hier an der Universität beziehen, nicht mehr nutzen“, erläutert Kellersohn im Gespräch mit dem Alumni-Newsletter. Denn die Lizenzverträge erlauben in der Regel nur einen Zugriff für die aktuellen Universitätsangehörigen. Laut Kellersohn werden immer mehr Publikationen, die an der Universität Freiburg entstehen, im Open-Access-Verfahren veröffentlicht.
 

Was ist anders an Open-Access?

Während bei dem konventionellen Verfahren der Leser zahlt, muss bei Open-Access der Autor häufig eine Publikationsgebühr entrichten. Demnach kommt bei Open-Access ein umgekehrtes Geschäftsmodell zum Tragen: Es zahlt nicht der Konsument von Informationen, sondern der Produzent. Dabei besteht die Möglichkeit, dass der Autor von dritter Stelle, beispielsweise von einem Forschungsförderer subventioniert wird, sofern bestimmte Vorgaben erfüllt werden. Zu diesem Zweck hat die Universität Freiburg eigens einen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Open-Access-Publikationsfonds eingerichtet.
Eine Förderung ist auch gegeben, wenn eine Universität oder eine sonstige Wissenschaftseinrichtung ein Repositorium für einen bestimmten Personenkreis zur kostenlosen Publikation betreibt.

Unterschiedliche Open-Access Spielarten

Das Open-Access-Publizieren gibt es in unterschiedlichen Spielarten: Neben den Dissertations- und Habilitationsschriften, die einen großen Raum einnehmen, gibt es auch die klassischen Zeitschriften. Unter dem so genannten „goldenen Weg“ wird die unter den strengen Qualitätskriterien publizierte wissenschaftliche Arbeit sofort frei geschaltet. Es gibt auch Buchpublikationen, Sammelwerke, Kongressschriften, die schon in Open-Access publiziert werden. Die wissenschaftliche Monographie ist derzeit eher noch die Ausnahme, weiß Kellersohn.
Weiterhin gibt es den „grünen Weg“ des Open-Access-Publizierens. „Da wird im nachgeschalteten Verfahren gearbeitet“, erklärt die Bibliotheksdirektorin: Ein Zeitschriftenartikel wird zunächst konventionell publiziert. Nach einer Embargofrist, in der der Verlag die Zeitschrift verkaufen kann, kann der Autor den Artikel auf einem Repositorium als Re-Print wieder veröffentlichen und weltweit verfügbar machen.

„FreiDok“: Das Repositorium der Uni Freiburg

„FreiDok“ ist der Open-Access-Publikationsserver der Universität Freiburg. Laut Kellersohn sind aktuell bereits knapp 7.300 Open-Access-Publikationen von Angehörigen der Universität Freiburg in FreiDok veröffentlicht. Der Schwerpunkt liege bei den Hochschulschriften. So lassen sich beispielsweise derzeit knapp 3.400 Dissertationen und Habilitationsschriften finden. „Aber wir wollen ‚FreiDok‘ noch deutlich ausbauen, indem wir ‚FreiDok‘ zur Universitätsbibliographie weiterentwickeln“, beschreibt Kellersohn die künftige Entwicklung des Projektes.

Schaufensterfunktion und Transparenz

Das heißt jede Publikation, die hier entsteht, soll in „FreiDok“ nachgewiesen werden und gegebenenfalls nach Ablauf der Embargofrist auch das Dokument im Volltext verfügbar gemacht werden. Auf diese Weise erhöht die Universität die Transparenz und bietet im Sinne einer Schaufensterfunktion die Nutzbarkeit für die Alumni. Darüber hinaus schafft sich die Universität hierdurch einen vollständigen Nachweis aller an der Universität entstandenen Publikationen, den es bisher noch nicht gibt.
Außerdem spricht noch etwas für Open-Access und dürfte für die Alumni hoch interessant sein: Der freie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen fördert die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Indikator für den „Output“ wissenschaftlicher Arbeit der Universität Freiburg

Was auch immer hier an geistiger Arbeit entsteht, kann auf diese Weise sichtbar gemacht werden. „Es bedarf einiger Klimmzüge, um festzustellen, welche Publikationen an der Uni bisher entstanden sind“, weist Kellersohn auf die bisherige Schwierigkeit, Publikationen eindeutig dem Entstehungsort zuordnen zu können hin. Kellersohn bezeichnet die Ergebnisse geistiger Arbeit in Form von Publikationen als eine Grundlage, mit der wissenschaftliche Leistungsfähigkeit - zumindest indirekt - gemessen wird. Je mehr Publikationen veröffentlicht werden und je häufiger sie zitiert werden, desto höher wird beispielsweise von Forschungsförderern die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit einer Universität eingeschätzt – eine nicht immer ganz unumstrittene Grundlage zur Verteilung von Mitteln.

Durch ein hohes Qualitätsverfahren zum Erfolg

Open-Access-Fachzeitschriften funktionieren zum großen Teil nach den gleichen hohen Qualitätsstandards, als wenn ein Wissenschaftler einen Beitrag bei einer konventionellen Zeitschrift einreicht. Gerade bei den naturwissenschaftlichen, technischen und medizinischen Disziplinen ist es üblich, dass diese Beiträge auf Herz und Nieren geprüft werden.
Auch bei Open-Access-Zeitschriften stehen ein wissenschaftlicher Beirat, eine Redaktion und ein Gutachterstab dahinter, der nach strengen Kriterien prüft, ob der Artikel in Ordnung ist.
 
Diese hohen Qualitätsstandards können laut Kellersohn zu immensen Ablehnungsquoten führen. Bei hochkarätigen Zeitschriften mit hohem Renommee - in Fachkreisen auch „impact factor“ genannt - rangieren die Ablehnungsquoten in den Naturwissenschaften  zwischen 80 und 90 Prozent. Einen Beitrag in solchen Zeitschriften zu lancieren kann aber im Zweifelsfall durch eine entsprechende Rezeption in Fachkreisen sogar den Nobelpreis bedeuten. „Auch einige Open-Access-Titel rangieren inzwischen mit ihrem impact factor in der Größenordnung der angesehensten konventionellen Zeitschriften“, bemerkt Kellersohn.

Wie Alumni in den Genuss von Open-access kommen können?

Der Zugriff zu den in Open-access publizierten wissenschaftlichen Beiträgen funktioniert wie üblich via Internet. Unter der folgenden Internetadresse finden sich weitergehende Informationen über die Aktivitäten der Universitätsbibliothek Freiburg im Kontext von Open Access, insbesondere über FreiDok und den Publikationsfonds:
http://www.ub.uni-freiburg.de/go/oa
Mit der folgenden Internetadresse kommt der Nutzer direkt in die Suchmaske des Online-Katalogs der Universitätsbibliothek Freiburg, über die er auch inzwischen tausende von Open- Access-Publikationen - von der Dissertation bis zum Zeitschriftenartikel im goldenen Verfahren - finden kann.

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