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Oase der Wissenschaft – der Botanische Garten der Universität Freiburg

Studium und Erholung können dicht beieinander liegen. Der Forschungs- und Lehrgarten der Albert-Ludwigs-Universität bietet nicht nur biologisches Anschauungsmaterial für Studierende, Alumnae und Alumni, sondern auch ein natürliches Refugium für die gestressten Bürgerinnen und Bürger der Großstadt.

In den Schaugewächshäusern sind Farne, Sukkulenten und tropische Pflanzen zu sehen.

Von allen Einrichtungen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gehört der Botanische Garten zweifellos zu den schönsten. Auf knapp 30.000 Quadratmetern erstreckt sich im Norden Freiburgs die Anlage, deren Sammlung Besucherinnen und Besucher staunen lässt. Botanisches Fachwissen ist keine Voraussetzung für einen langen und interessanten Aufenthalt. Experten wie Laien bietet der Garten mit einem Bestand von rund 6000 Arten spektakuläre Eindrücke, prächtige Bildmotive und wissenswerte Informationen.

Die Geschichte des Freiburger Botanischen Gartens führt zurück bis in die Frühe Neuzeit. Als einer der ersten seiner Art in Deutschland wurde der Lehrgarten 1620 in der Neuburg beim heutigen Stadtgarten angelegt, um nur wenige Jahre später im 30-jährigen Krieg weitgehend zerstört zu werden. Initiiert durch den Aufschwung der Naturwissenschaften in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, überdauerte ein neuer Garten an der Dreisam bei der Kronenbrücke von 1766 bis 1878. Die wachsende Stadt verlegte die Anlage anschließend für rund dreißig Jahre ins Institutsviertel gegenüber dem Landesgefängnis.

Seit rund 100 Jahren befindet sich der Botanische Garten an seiner heutigen Stelle im Stadtteil Herdern. Das Freiland und die Gewächshäuser sind nach pflanzengeographischen, systematischen und gartenkulturellen Gesichtspunkten gegliedert. Das Alpinum etwa beherbergt farbenprächtige Blumen aus verschiedenen Gebirgen wie den Alpen, dem Kaukasus und dem Himalaya. Hoch hinaus geht es im Freilandbereich „Ostasien“, wo die Etagen eines natürlichen Laubwaldes vorgestellt werden. Im begehbaren „Beet für alle Sinne“ können Besucherinnen und Besucher bei geschlossenen Augen Duft- und Tastpflanzen mit besonderen Eigenschaften erkunden.

Neben den vor acht Jahren eröffneten Anzucht- und Versuchsgewächshäusern, in die der Gärtnerstützpunkt integriert ist, war die vor zwei Jahren nach neuesten Richtlinien zur Energieeffizienz fertiggestellte Neuverglasung der Schaugewächshäuser ein optisch attraktiver Höhepunkt der aktuellen Neu- und Umbaumaßnahmen. In den vier Schaugewächshäusern führen die Gänge auf einer Fläche von über 900 Quadratmetern vorbei an Fischaquarien, Farnen, Sukkulenten und tropischen Riesenpflanzen.

Das grüne Herzstück des Parks lädt vor allem zur Erholung ein. Im Schatten eines chinesischen Urweltmammutbaums packen Familien gerne den Picknickkorb aus, während andere Besucher auf den freien Rasenflächen ein Sonnenbad nehmen. Unterbrochen wird die beschauliche Stille nur von den Rufen der Wasserfrösche, die sich in den Teichbecken verstecken. Auf dem Wasser gedeihen Seerosen, indische Lotusblumen oder afrikanischer Papyrus-Schilf, der Beschreibstoff der ägyptischen Antike.

Neben der repräsentativen Darstellung der teilweise seltenen Vegetation für die Öffentlichkeit verfolgt der Botanische Garten als Einrichtung der biologischen Fakultät auch Lehr- und Forschungszwecke. Professor Dr. Thomas Speck leitet die „Plant Biomechanics Group“, eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe, die sich mit verschiedenen Aspekten der Anatomie und funktionellen Morphologie von Pflanzen beschäftigt. Die Gruppe untersucht zurzeit Themen wie die Ökobiomechanik von Lianen und Spreizklimmern oder den Hebelmechanismus von Salbei. Ein Schwerpunkt sowohl in den Forschungs- als auch in den Bildungsaktivitäten ist die Bionik, die Ideen aus der Biologie in innovative technische Produkte überträgt. Auf einem Lehrpfad im Botanischen Garten werden die wichtigsten Entwicklungen der Bionik an den jeweiligen pflanzlichen Vorbildern vorgestellt.

Für Besucher im Herbst sind die Farben in den Freilandbereichen des Botanischen Gartens besonders attraktiv. „Hier ist vor allem der Nordamerikabereich zu nennen, in dem man einen Eindruck vom farbenprächtigen Indian Summer Nordamerikas gewinnen kann und die Fächerahorn-Sorten in Ostasien, die im Herbst mit verschieden geformten, tiefroten oder prächtig gelben Blättern begeistern“, schwärmt Thomas Speck, seit 2002 Direktor des Botanischen Gartens.

Auch im Winterhalbjahr werden in Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Führungen angeboten, über die man sich auf der Internetseite des Gartens informieren kann. Neben den permanent zugänglichen Pflanzensammlungen werden wechselnde Sonderausstellungen zu botanischen Themen sowie kulturelle Events im Freiland und in den Gewächshäusern angeboten.

Informationen darüber sind ebenfalls im Internet zu finden.

 

Info:
http://www.botanischer-garten.uni-freiburg.de

Öffnungszeiten Freiland:
Täglich 8–18 Uhr

Öffnungszeiten Gewächshäuser:
Montag - Donnerstag 12–16 Uhr,
Sonn- und Feiertagtag 14–16 Uhr

Kostenlose Pflanzenberatung:
Mittwoch 14–16 Uhr

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