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Filmdokumentation Freiburg 1940-1950

Freiburg war vor der Zerstörung im 2. Weltkrieg als eine besonders schöne Stadt bekannt. Günther Wolf, Historiker des Freiburger Stadtarchivs, stellt nun eine DVD mit Filmmaterial aus den Jahren 1940-1950 vor, das einen Eindruck der Freiburger Kriegs- und Nachkriegszeit vermittelt: „Zerstörung, Wiederaufbau, Alltag: Freiburg 1940-1950“.

 

Wolf, der in den sechziger und siebziger Jahren Geschichte und Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität studierte, erarbeitete zusammen mit Anita Bindner vom Haus des Dokumentarfilms/Stuttgart den Kommentar zur DVD des jetzt neu vertonten Stummfilms „Freiburg 1940-1950“ von Rudolf Langwieler und übernahm dabei auch die historische Beratung des Filmprojektes.
Rudolf Langwieler zog 1937 nach Freiburg, und war hier bei der Rhodiaseta als Textilingenieur tätig. Er filmte 1940 seine neue Heimatstadt und bietet einen Einblick in den beschaulichen Alltag Freiburgs: Rund einhunderttausend Einwohner, davon 2600 Studierende, leben in dem idyllischen Schwarzwaldstädtchen. Auf der Adolf-Hitler-Straße, der heutigen Kaiser-Josef-Straße, zwischen Martinstor und Siegesdenkmal, gehen die Bürger ihrem Tagewerk nach. Der filmische Rundgang durch Freiburg zeigt auch das Stadttheater, die Universität, den Markt, das Rathaus, das Klinikum und viele Straßen der Freiburger Innenstadt vor der Zerstörung durch den Krieg.
Dann kommt der schwärzeste Tag in der Freiburger Stadtgeschichte. Am 27. November 1944 legen 351 Bomber der britischen Luftwaffe die Stadt in Schutt und Asche. Trotz des Verbots von Filmaufnahmen und hoher Strafandrohung durch die NS-Verwaltung, filmt Langwieler in beeindruckenden Bildern die zerstörte Stadt.
Bis 1950 hält er filmisch den Wiederaufbau Freiburgs fest. Der Film wurde im April 1950 in den Freiburger Theater-Lichtspielen zugunsten des Wiederaufbaus des Stadttheaters gezeigt.
Wolf Hart drehte den zweiten Film der DVD „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann“. 1932 immatrikulierte er sich an der Freiburger Universität, musste sie aber als Leiter der Sozialistischen Studentengruppe aus politischen Gründen bald wieder verlassen. Danach machte er Karriere als zweiter Assistent des renommierten, ebenfalls in Freiburg lebenden Kameramannes Sepp Allgeier, den er 1934 zu Dreharbeiten des Reichsparteitags der NSDAP nach Nürnberg begleitete. In dem Film „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann“ aus dem Jahre 1939, klettert ein Schornsteinfeger über die Dächer der Freiburger Altstadt. Der Film dokumentiert die Idylle seiner badischen Heimat kurz vor Kriegsbeginn.
Nachdem diese DVD auf große Nachfrage stieß, ist eine weitere DVD-Produktion mit verschiedenen Filmmotiven aus Freiburg bereits in Planung. Dafür werden gerne noch zusätzliche private Filmaufnahmen angenommen.

„Zerstörung, Wiederaufbau, Alltag: Freiburg 1940 – 1950“ und „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“  ISBN 9783981301571. Zu beziehen über Haus des Dokumentarfilms (www.filmreise.info) 14,95 Euro.

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